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APOSTEL
An den Wandpfeilern der Seitenschiffe im Langhaus reihen sich die ebenfalls von Josef Beyrer aus Lindenholz geschnitzten Skulpturen der zwölf Apostel auf.
Die wiederum nur in steingrau gefassten Figuren versuchen die tradierten Charaktereigenschaften der Apostel durch Variation von Körperhaltung, Typus und Gestus zu differenzieren.
Die leider in den Nachkriegsjahren verloren gegangenen Baldachine konnten aus Kostengründen nicht wieder hergestellt werden.
Die Apostelfiguren, die durch ihre teilweise überlieferten typologischen Charakteristika, ihre Attribute und eine Beschriftung auf der Plinthe identifizierbar sind, wurden 1891 von Beyrer geliefert und dürften wohl ebenfalls durch einen hochherzigen Stifter bezahlt worden sein:
Nordseite von Ost nach West:
Hl. Petrus mit Schlüssel und Buch
Hl. Petrus mit Schlüssel und Buch
Der Schlüssel steht für die im Matthäus-Evangelium tradierte Übergabe der Himmelsschlüssel durch Christus an Petrus (Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein).
Hl. Johannes Evangelist mit Kelch
Hl. Johannes Evangelist mit Kelch
Der Kelch spielt auf die Schilderung in der „Legenda aurea“ des Jacobus de Voragine, einer Sammlung von Heiligenlegenden, an, wonach Johannes sich in Ephesos weigerte, der Göttin Artemis zu opfern. Als man ihn deshalb zwingen wollte, aus einem Kelch Gift zu trinken, schlug er das Kreuzzeichen über den Kelch, worauf das Gift in Form einer Schlange entwich.
Hl. Jakobus d. J. mit Buch
Hl. Jakobus d. J. mit Buch
Hl. Andreas mit dem Schrägbalkenkreuz
Hl. Andreas mit dem Schrägbalkenkreuz
Das sog. Andreaskreuz weist ebenfalls auf das Martyrium des Heiligen hin, das er unter Nero in Patras erlitten haben soll.
Hl. Bartholomäus mit Messer und Kornähren
Hl. Bartholomäus mit Messer und Kornähren
Das Messer weist auf das Martyrium durch Häutung hin, die Ähren stehen für die um die Zeit seines Gedenktag, dem 24. August, anstehende Getreide-Ernte.
Hl. Simon Zelotes mit Säge
Hl. Simon Zelotes mit Säge
Auch hier zeigt die Säge das Werkzeug an, durch das Simon sein Martyrium erlitten haben soll.
Südseite von Ost nach West:
Hl. Paulus mit Schwert
Hl. Paulus mit Schwert
Paulus soll nach den im 2. Jahrhundert entstandenen Paulus-Akten unter Kaiser Nero mit dem Schwert hingerichtet worden sein.
Hl. Thomas mit Buch und Winkelmaß
Hl. Thomas mit Buch und Winkelmaß
Nach der Legende wurde Thomas als Baumeister zu König Gundisar nach Indien berufen, um ihm dort einen Palast nach römischer Bauart zu errichten, worauf das Architektenwerkzeug des Winkelmaßes verweist.
Hl. Philippus mit Kreuzstab
Hl. Philippus mit Kreuzstab
Auch hier weist der Kreuzstab auf das von Philippus erlittene Martyrium hin; sein Grab wurde erst 2011 in der Nähe von Pammukale in der Türkei gefunden.
Hl. Matthäus mit Beil und Geldbeutel
Hl. Matthäus mit Beil und Geldbeutel
Der Legende nach wurde Matthäus mit einem Schwert ermordet, das aber im Laufe der Jahrhunderte offenbar in den Darstellungen häufig durch ein Beil ersetzt wurde. Der Geldbeutel verweist auf Matthäus‘ Beruf als Steuereinnehmer.
Hl. Jakobus d.Ä. mit Wanderstab und Pilgerflasche
Hl. Jakobus d. Ä. mit Wanderstab und Pilgerflasche
Die Pilgerattribute weisen weniger auf die Person Jakobus‘, sondern eher auf den mit seiner Person verbundene Wallfahrt nach Santiago de Compostela hin, wo sich nach der Legende die Gebeine des Apostels befinden sollen.
Hl. Judas Thaddäus mit Keule und Buch
Hl. Judas Thaddäus mit Keule und Buch
Ebenso wie bei vielen anderen Heiligen ist auch hier als Attribut die Waffe dargestellt, mit der Judas Thaddäus zu Tode gebracht worden sein soll.
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