Langhaus mit Blick zum Hochaltar
Blick vom Hochaltar zur Empore mit Orgel und Vorhalle
Statue des Hl. Philippus
Restauratoren bei der Arbeit
ZIEL DER GESAMTRESTAURIERUNG 2011-2015
Ein weiteres raumbestimmendes Element ist die Rekonstruktion des Bodens aus einem schachbrettartigen Pflaster aus kleinteiligen Keramikplatten.
Das Gestühl wurde wieder in zwei Blöcken aufgestellt – ursprünglich gab es einen zentralen Mittelblock – und hat eine neuartige elektrische Bankheizung erhalten.
Aufwändige Reinigungs-, Instandsetzungs- und Ergänzungsarbeiten betrafen die hauptsächlich aus Abbacher Grünsandstein bestehenden Natursteinarbeiten (Fenstermaßwerke, Sockelbereiche, Kapitelle, Orgelempore und Gesprenge Chororatorien).
Zudem mussten die Stufenanlagen an den Altären restauriert bzw. beim Rückbau des altarinselartig vorgezogenen Bereichs vor dem Presbyterium eine neue Stufenanlage eingebaut werden.
Bei der gefassten Ausstattung gab es bereits ursprünglich eine Zweiteilung zwischen dem Choraltar, den großformatigen Reliefs Joseph Beyrers, den Apostelfiguren, den Kreuzwegstationen, der Kanzel und dem Orgelgehäuse einerseits und den beiden Seitenaltären andererseits. Die erstgenannten Ausstattungsstücke wiesen von Anfang an im skulpturalen Bereich eine relativ kühle sandsteinfarbige Fassung auf, die mit den sehr dunkel gefassten Teilen der Gehäuse, Rahmen und Maßwerkornamenten kontrastierten und nur durch recht sparsame Vergoldung aufgehellt wurden. Lediglich beim Chor- altar gab es hinter der zentralen Kreuzigungsgruppe eine flächige Vergoldung mit aufwändig differenziertem Pressbrokat, der später komplett neu mit Gold überzogen wurde; hier wurde die feine Struktur des Pressbrokats durch Akzentuierung der Brokatstruktur wieder erkennbar gemacht.
Im Gegensatz dazu standen immer die beiden Seitenaltäre mit ihrer reichen Fassung in Gold und Polychromie sowie den zahlreichen Skulpturen und Gemälden. Sie kommen nun wieder an ihren ursprünglichen Standorten rechts und links vom Presbyterium zu stehen, während die großen Schnitzreliefs Joseph Beyrers an den Chorschluss-Seiten der Querschiffapsiden aufgehängt wurden.
Die Fassungen der Schnitzarbeiten mit den steinfarbigen Fassungen wurden im Wesentlichen konserviert; auch an der teilweise in der 1960er und 1970er-Jahren farblich veränderten holzsichtigen Ausstattung wurde bevorzugt ein konservierendes Konzept des vorgefundenen Bestandes umgesetzt. Dies gilt sowohl für den Choraltar und die Rahmen der Reliefs als auch für die Kanzel und das Orgelgehäuse.
V.a. an den Gesprengen des Hochaltars, der Kanzel und der großen Reliefs mussten zahlreiche fehlende Teile (z.B. Krabben) ergänzt werden; da eine vollständige Ergänzung aller fehlenden ornamentalen Schnitzereien den Kostenrahmen gesprengt hätte, wurden v.a. Teile rekonstruiert, die in der Silhouette des jeweiligen Ausstattungsstückes als gravierende Lücke erkennbar waren. Dabei wurden die größeren Teile handwerklich- künstlerisch durch Bildhauer nachgefertigt, während für gleichartige kleine Teile auch maschinell geschnitzte Ornamente zur Verwendung kamen. Auf eine Beseitigung der ebenfalls nicht originalen Goldhintergründe bei den großen Reliefs wurde verzichtet.
Seit den 1960er-Jahren waren die Kreuzweg-Reliefs in
Wandnischen angebracht gewesen, womit auch der be- dauerliche Verlust der ursprünglichen, reich geschnitzten Maßwerkrahmen einherging. Eine Rekonstruktion
der aufwändigen Bildhauerarbeiten mit den zahlreichen Fialen und Krabben konnte aus finanziellen Gründen bedauerlicherweise nicht durchgeführt werden.
Neben dem Rückbau der aus dem Chorbereich unter die Vierung vorgezogenen Altarinsel für den Altar versus populum ist sicherlich der Ausbau der drei Glasgemäldefenster von Wilhelm Geyer von 1960, die nie mit der neugotischen Ausstattung und v.a. nicht mit dem davor aufragenden Gesprenge des Choraltars harmonierten, der stärkste ins Auge springende Eingriff in den bisherigen Bestand der Kirche. Damit bleibt aber zugleich auch der Weg offen für einen für die Zukunft ins Auge gefassten Einbau neuer Glasgemäldefenster, die diesem Raum idealerweise wieder etwas von der ursprünglich intendierten Lichtstimmung zurückgeben könnten.
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