KURZER ÜBERBLICK ZUR GESCHICHTE GIESINGS
Der Ortsname Giesing ist in der mittelalterlichen Form „Kyesinga“ bereits für das späte achte Jahrhundert während des Episkopats des Freisinger Bischofs Atto (784-810) belegt, als der Priester Icho zusammen mit seinem Neffen, dem Diakon Kerolt, der Domkirche in Freising sein in Giesing gelegenes Gut schenkt.
Ausgrabungen durch Archäologen der damaligen Anthropologisch-Prähistorische Staatssammlung, die ein bei den Bauarbeiten für die Ichoschule 1914 entdecktes Gräberfeld genauer untersuchten, erschlossen jedoch eine bereits wesentlich frühere Besiedlung Giesings.
Die Grabbeigaben der damals entdeckten 253 Gräber sowie der bereits 1897/98 an der Tegenseer Landstraße entdeckten 50 Einzelgräber ließen eine Datierung in die Zeit um 570/580 zu.
Eine Kirche erscheint erstmals in der Conradinischen Matrikel von 1315 als Filiale der dem Freisinger Stift St. Veit inkorporierten Pfarrei Bogenhausen. Auch ein Adelsgeschlecht der Giesinger ist im Mittelalter mehrfach belegt; so erscheint z.B. Heinrich der Giesinger zwischen 1295 und 1301 als Propst von Schäftlarn.
Das alte dörfliche Ortszentrum Giesings, von dem heute kaum mehr etwas zu ahnen ist, befand sich in unmittelbarer Nähe der alten romanischen Kirche zwischen Zehentbauern-, Icho-, Berg- und Tegernseer Landstraße. Bereits in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts vergrößerte sich dieser historische Kern v.a. entlang der Tegernseer Landstraße und begann sich dann auch weiter nach Osten zu ziehen.
Noch lange jedoch waren große Gebiete des heutigen Stadtteils, der sich jetzt bis zum Perlacher Forst, Stadelheim und zum Fasangarten hinzieht, nur Wiesen und Felder; die Bebauung des sog. Giesinger Oberfeldes erfolgte v.a. ab den 1920er und 1930er Jahren. Die Bevölkerungsstruktur war – ebenso wie in der Vorstadt Au, die zwischen 1808 und 1854 sogar eine eigene Stadt war – von Handwerkern, Gewerbetreibenden und zunehmend von Arbeitern geprägt, weshalb Giesing auch als Hochburg der Kommunisten galt; die Auseinandersetzungen während der Räterepublik, bei der auch die Heilig-Kreuz-Kirche durch Granatbeschuß beschädigt wurde, geben davon Zeugnis.
Kirchlich blieb die Pfarrei Heilig Kreuz das alleinige pastorale Zentrum Giesings, ehe 1935 die Kuratie (ab 1941 Pfarrei) Königin des Friedens in der Werinherstraße und 1964 die Pfarrei St. Helena in der Fromundstraße errichtet wurden.
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